3. Auf Betrugsmasche reingefallen: Was zu tun ist
Mit diesen 5 Schritten können Phishing-Opfer ihr Geld zurückholen:
- Phishing-Betrug melden: Informieren Sie Ihre Bank bzw. das betroffene Unternehmen über den vermeintlichen Phishing-Betrug unverzüglich. Dann können Unternehmen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen und die Bank kann Ihr Konto sperren, um weiteren finanziellen Schaden zu verhindern.
- Zugangsdaten ändern: Ändern Sie die Zugangsdaten für die betroffenen Online-Konten. So kann niemand mehr Ihre Daten missbrauchen.
- Konten überprüfen: Überprüfen Sie Transaktionen bei der Bank und z. B. Online-Bestellungen. Überweisungen und Bestellungen, die Sie nicht veranlasst haben, können Sie womöglich stoppen.
- Beweise sichern: Sichern Sie die Phishing-Nachrichten, Kontoauszüge und andere zugehörige Daten, um Beweise für das Phishing zu haben. Nur so können Sie das verlorene Geld zurückfordern.
- Anzeige erstatten: Sie können bei Phishing eine Anzeige wegen Betrugs erstatten. Dann ermittelt die Polizei in Ihrem Fall und versucht, den Betrüger zu finden.
- Anwalt kontaktieren: Um das durch Phishing-Betrug verlorene Geld zurückzuerlangen, kann die Einschaltung eines Anwalts sinnvoll sein. Er prüft Ihren Fall sorgfältig und weiß, welche Schritte erforderlich sind, um Ihre Ansprüche durchzusetzen. Dabei greift er auch auf Erfahrungen aus vergleichbaren Fällen zurück.
Auf Telefonbetrug reingefallen: Was tun?
Erhalten Sie z. B. einen Anruf von einem vermeintlichen Bank-Angestellten, gilt Vorsicht vor Telefonbetrug.
Das können Sie zum Schutz vor Telefonbetrug per Phishing tun:
- Haben Sie aktuell ein Anliegen bei Ihrer Bank? In der Regel nehmen Support-Mitarbeiter nur dann Kontakt mit Ihnen auf, wenn Sie sich zuvor selbst mit einem Anliegen gemeldet haben.
- Remote-Zugriff auf Ihren Computer verhindern: Gewähren Sie niemals Fernzugriff auf Ihren PC, wenn Sie diesen nicht selbst und gezielt angefordert haben – insbesondere nicht aufgrund eines unerwarteten Anrufs von Dritten, die unter irgendeinem Vorwand Zugriff verlangen.
- Keine persönlichen Daten weitergeben: Seien Sie besonders vorsichtig, sobald Sie dazu aufgefordert werden, sensible Daten wie Kreditkartennummern oder Zugangsdaten preiszugeben.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen: Glauben Sie niemandem, der behauptet, Sie müssten selbst aktiv mithelfen, um angebliche Angriffe auf Ihr Konto zu stoppen oder Überweisungen zu stornieren. Banken können solche Maßnahmen eigenständig durchführen – ganz ohne Ihre Freigabe in der App oder anderswo.
- Gespräch beenden: Wenn Sie den Verdacht haben, dass es sich um einen Telefonbetrug handelt, zögern Sie nicht, das Gespräch sofort zu beenden.
Auf Phishing-SMS reingefallen: Was tun?
Sind Sie auf Phishing per SMS reingefallen, hängt das Vorgehen auch davon ab, ob Sie Daten geteilt haben:
Phishing-SMS geöffnet, aber keine Daten geteilt
Wenn Sie auf eine Phishing-SMS reingefallen sind, aber keine sensiblen Daten geteilt haben, kann es trotzdem sein, dass eine Schadsoftware auf Ihrem Gerät installiert wurde. Dadurch könnten Betrüger Ihre Eingaben abfangen und so an Kreditkarten-Informationen kommen.
Um das auszuschließen, können Sie eine Antivirensoftware installieren.
Phishing-SMS geöffnet und Daten geteilt
Haben Sie nach einer Phishing-SMS Daten geteilt, gilt: Passwörter überall ändern, wo Sie das geteilte Passwort verwenden. Haben Sie die Zugangsdaten zu Ihrem E-Mail-Konto geteilt, ändern Sie für alle Online-Konten die Anmeldedaten, die über diese E-Mail-Adresse laufen.
Denn: Haben Betrüger Zugriff auf Ihr E-Mail-Postfach, können sie auch die Passwort-vergessen-E-Mails abfangen und verhindern, dass Sie Ihre Zugangsdaten ändern.
Haben Sie keinen Zugriff mehr auf Ihre Online-Konten bzw. können die Zugangsdaten nicht ändern, kann Ihnen der Support des jeweiligen Anbieters helfen.
Auf Phishing-Mail reingefallen: Was tun?
Wenn Sie z. B. eine PayPal Phishing-Mail oder auf eine Amazon Phishing-Mail reingefallen sind und einen Link geöffnet haben, gilt: keine Panik.
Sie können Folgendes tun:
- PC auf Schadsoftware überprüfen.
- Passwörter für alle Online-Konten ändern.
4. Phishing-Opfer: Bekommt man das Geld zurück?
Ob Phishing-Opfer ihr Geld zurückbekommen, hängt vom Einzelfall ab. Grundsätzlich gilt: Bei Kreditkartenbetrug nach Phishing haftet die Bank, wenn die Zahlung nicht autorisiert war.
Haben Bankkunden selbst keine Überweisung autorisiert, muss die Bank haften. Wurde jedoch durch grob fahrlässiges Verhalten eine missbräuchliche Zahlung ermöglicht, kann die Bank die Rückzahlung verweigern. Bei leichter Fahrlässigkeit haftet der Kunde nur bis maximal 50 Euro.
In der Praxis verweigern Banken eine Rückerstattung häufig mit dem Argument, der Kunde habe grob fahrlässig gehandelt. Dieser Vorwurf ist aber nicht immer gerechtfertigt. Ein erfahrener Anwalt kann die Erfolgsaussichten prüfen und helfen, Ansprüche durchzusetzen.
5. Auf Phishing reingefallen: Wie kann ein Anwalt helfen?
Wer vermutet, Opfer von Phishing zu sein, muss schnell reagieren, um den Schaden zu begrenzen: Passwörter ändern, das Konto prüfen, mit der Bank auseinandersetzen – und eine Anzeige wegen Betrugs ist auch möglich.
Den Überblick zu behalten und richtig zu reagieren, wenn man viel Geld verloren hat, kann schwierig sein. Insofern kann die Unterstützung eines erfahrenen Anwalts für Phishing-Opfer sinnvoll sein.
So kann ein Anwalt Phishing-Opfern helfen:
- Fall prüfen: Der Anwalt kann die Umstände des Phishing-Betrugs prüfen und die Haftungsfrage bei finanziellen Verlusten klären.
- Beweise sichern: Der Anwalt kann die Beweise für den Betrug sammeln und den Behörden vorlegen.
- Grobe Fahrlässigkeit widerlegen: Der Anwalt kann darlegen, dass Ihr Verhalten allenfalls als leichte Fahrlässigkeit zu werten ist oder Sie gar nicht fahrlässig gehandelt haben – jedenfalls aber nicht grob fahrlässig
- Kommunikation übernehmen: Ein Anwalt kann die gesamte Korrespondenz mit der Bank und – falls erforderlich – auch mit dem Gericht für Sie übernehmen. Besonders wichtig: Ein erfahrener Anwalt achtet darauf, dass Sie keine unüberlegten Aussagen machen, die später gegen Sie verwendet werden könnten und Ihren Anspruch auf Rückerstattung gefährden würden.
- Geld zurückfordern: Der Anwalt kann Sie dabei unterstützen, von der Bank das verlorene Geld erstattet zu bekommen.