3. Wo kann ich mein Patent prüfen?
Neben Espacenet können Sie für eine Online-Patentrecherche folgende Patentdatenbanken nutzen:
DPMAregister
Mit der Datenbank DPMAregister ist Folgendes möglich:
- Suche nach Patenten, Gebrauchsmustern, Marken und Geschmacksmustern
- Patentsuche für Deutschland mit deutschen Begriffen
- Für regelmäßige Schutzrecht-Prüfungen im Rahmen einer Patentüberwachung geeignet
Europäisches Patentregister
Mit dem Europäischen Patentregister erhalten Sie folgende Informationen:
- Angaben zu europäischen Patenten
- Umfangreiche Daten und Patentdokumente mit detaillierten Informationen
- Europaweite Patentrecherche in unterschiedlichen Sprachen
Octimine
Die Datenbank Octimine
- ist für den Einstieg gut geeignet, da sie einfach zu bedienen und kostenlos ist
- sammelt Patentliteratur der WIPO, des Europäischen Markenamtes und des US-Patentamtes
- eignet sich besonders, wenn eine kurze Beschreibung oder Publikationsnummern ähnlicher Patente vorliegen
DEPATISnet
Die Recherchedatenbank DEPATISnet
- listet ca. 60 Mio. Patentdokumente
- wird von den Prüfern des DPMA genutzt
- Patentsuche für Deutschland, in mehreren Sprachen möglich, aber keine Übersetzungsfunktion
Wie nutze ich die Datenbanken?
Um nach einem Patent zu recherchieren, können Sie die Patentliteratur nach Stichworten im Titel bzw. im Text der Patentdokumente, nach Patentnummern und nach Namen der Anmelder bzw. Erfinder durchsuchen.
Mit der internationale Patentklassifikation IPC können Sie sich die Patentrecherche leichter machen: Mit der jeweiligen IPC-Nummer können Sie nach dem technischen Fachgebiet suchen. Das IPC-System ermöglicht in Kombination mit den entsprechenden Datenbanken eine sprachunabhängige und internationale Patentrecherche. So finden Sie Erfindung leichter auch innerhalb eines Themengebietes.
4. Was kostet eine Patentrecherche?
Die genauen Kosten der Patentrecherche hängen vom Vorgehen und der genutzten Datenbank ab. Wenn Sie die Patentsuche selbst übernehmen und ausschließlich kostenlose Datenbanken nutzen, entstehen Ihnen erst Kosten für die Patentanmeldung.
Möchten Sie ein eigenes Patent anmelden, könnten Sie aber womöglich schnell feststellen, dass kostenlose Datenbanken keine ausreichenden Ergebnisse liefern. Für diesen Fall stehen Ihnen kostenpflichtige Alternativen zur Verfügung.
Es gibt die Möglichkeit, zur Anmeldung einen Rechercheantrag beim DPMA zu stellen. Der Rechercheantrag beim DPMA kostet 300 Euro.
5. Diese 4 Fehler bei der Patentsuche können Sie vermeiden
Patentrecherchen können Zeit und Geld sparen. Damit sich der Arbeitsaufwand auch lohnt, können Sie die folgenden 4 Fehler vermeiden:
1. Patentrecherche zu oberflächlich durchführen
Wenn Ihre Patentrecherche zu oberflächlich ist, könnten Sie wichtige Details übersehen, was zu einer Ablehnung Ihres Patents führen kann. Im schlimmsten Fall kann das Unterlassungs- und Schadensersatzforderungen bedeuten, wenn Sie die Schutzrechte anderer Patentinhaber verletzen.
2. Patentrecherche zu spät durchführen
Eine ausführliche Patentrecherche kann bis zu 10 Monate dauern. Je länger die Recherche dauert, desto höher ist das Risiko, dass jemand anderes eine sehr ähnliche Erfindung anmeldet – dann ist Ihre Erfindung nicht mehr neu und lässt sich nicht patentieren.
3. Nur kostenlose Datenbanken nutzen
Öffentliche Datenbanken sind zwar kostenlos, aber ihre Quellen und ihr Funktionsumfang reichen unter Umständen nicht für eine detaillierte, professionelle Patentrecherche aus. Kostenpflichtige Datenbanken sind umfangreicher. Neben der Patentliteratur stellen sie auch Artikel in wissenschaftlichen Zeitungen und Kongressartikel zur Verfügung.
4. Patentrecherche ohne Hilfe durchführen
Vor allem wenn Sie noch keine Erfahrungen mit der Recherche haben, kann es riskant sein, die Patentrecherche selbstständig durchzuführen. Die richtige Einordnung der Ergebnisse kann ohne professionelle Hilfe schwierig sein.
Anwalt kontaktieren
So kann ein Anwalt Ihnen helfen:
- Ihr Patent auf Schutzfähigkeit prüfen
- Umfassende Patentsuche
- Zugang für kostenpflichtige Recherchedatenbanken
- Fehler bei der Recherche und damit eine Patentverletzung vermeiden
- Patentanmeldung absichern
- Alternativen zum Patent abwägen (z. B. Gebrauchsmuster anmelden)
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