1. Kann ich gegen VW klagen? | Betroffene Fahrzeuge
BGH und EuGH haben entschieden: VW-Diesel-Fahrer haben wegen der Abgas-Manipulation Anspruch auf Schadensersatz und können wegen Betrugs gegen VW Klage einreichen.
Voraussetzungen für die Klage:
- Sie fahren einen manipulierten Diesel von VW, Audi, Porsche, Skoda oder Seat
- Ihr Anspruch auf Entschädigung ist noch nicht verjährt
Klagen können also alle, die Diesel-Fahrzeuge mit den manipulierten Motoren EA 189 oder 288 von VW oder einer der Tochter-Marken des Konzerns fahren.
Wichtig: Jeder muss einzeln Klage einreichen, weil der Schadensersatzanspruch für jedes Fahrzeug individuell ist.
Alle Modelle, für die Schadensersatz möglich ist, haben wir hier detailliert für Sie aufgelistet: VW Entschädigung Tabelle.
Wie lange kann ich gegen VW klagen?
Sobald Sie wissen, dass Sie vom Dieselskandal betroffen sind, haben Sie mindestens 3 Jahre Zeit, Schadensersatz einzufordern. Diese Verjährungsfrist beginnt mit Ende des Jahres, in dem Sie von der Manipulation Ihres Fahrzeugs erfahren haben.
Achtung: Wer zwischen Januar 2012 und September 2015 einen manipulierten Neuwagen erworben hat, hat länger Zeit für die VW-Klage. Für die Diesel aus diesen Jahren gilt eine Frist von 10 Jahren.
Sie können also womöglich sogar bis 2025 noch gegen VW klagen – auch wenn Sie schon lange wissen, dass Ihr Auto vom Abgasskandal betroffen ist.
2. VW-Klage: Wie viel Schadensersatz ist drin?
Wie viel Geld Sie mit einer Klage gegen VW rausholen, lässt sich nicht pauschal sagen. Der Schadensersatz von VW ist für jedes Fahrzeug unterschiedlich.
Ihre Entschädigung im Dieselskandal hängt ab von:
- Kaufpreis des Autos
- Kilometerstand
- Maximale Laufleistung
Es gilt: Je mehr Kilometer Sie schon gefahren sind, desto geringer der mögliche Schadensersatz. Denn je geringer die übrige Laufleistung, desto höher der Wertverlust.
Hinweis: Auch nach einem Motor-Update können Sie noch Schadensersatz für den Wertverlust Ihres Diesels verlangen.
3. Erfolgsaussichten einer Klage gegen VW
Vor allem mit dem EuGH-Urteil im Dieselskandal vom 21.03.2023 sind die Erfolgsaussichten einer VW-Klage noch mal gestiegen. Seitdem ist Schadensersatz schon möglich, weil der Konzern die Diesel fahrlässig manipuliert hat.
Damit entfällt die Klage-Voraussetzung, dass Volkswagen vorsätzlich Abgaswerte gefälscht haben muss.
Weitere wichtige Urteile im VW-Abgasskandal:
4. Wie klage ich gegen VW?
Sie können alleine gegen Volkswagen vorgehen und Klage einreichen, um für den Dieselskandal eine Entschädigung zu bekommen.
Um Ihren Anspruch auf Schadensersatz vor Gericht zu beweisen, kann die Unterstützung eines Anwalts aber sinnvoll sein.
Ein Anwalt mit Schwerpunkt Dieselskandal kann das Verfahren gegen Volkswagen für Sie übernehmen. Er weiß, wie viel Geld Ihnen zusteht und kann Ihren Anspruch vor Gericht einwandfrei beweisen.
So funktioniert die Klage gegen VW:
- Anspruch auf Schadensersatz prüfen lassen
- Klage einreichen
- Gerichtskostenvorschuss zahlen
- Anhörung
- Urteil des Gerichts
Die Klagen gegen Volkswagen sind Masseverfahren – viele Betroffene, viele Verfahren. Die Sachlage ist in der Regel klar, den Richtern ist daran gelegen, die VW-Klagen schnell zur Entscheidung zu bringen.
5. Wie viel kostet die VW-Diesel-Klage?
Die Kosten einer VW-Klage hängen vom Streitwert ab – also der Schadensersatz-Summe, um die es vor Gericht geht. Aber: Sie haben heute höhere Chancen auf Erfolg denn je. Wenn Sie die Klage gegen VW gewinnen, bekommen Sie Geld von VW und müssen für das Gerichtsverfahren nichts bezahlen.
Plus: Wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, ist Ihr Kostenrisiko von Anfang an geringer. Egal, wie das Verfahren ausgeht, Sie zahlen nur Ihre Selbstbeteiligung an die Versicherung.
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