Zusätzlich zu den millionenfach gehaltenen Nutztieren leben in fast jedem zweiten deutschen Haushalt Haustiere wie Hund oder Katze. Zahlreiche Tierschutzgesetze sollen eine artgerechte Züchtung und Tierhaltung gewährleisten. Daneben sorgen Tierarzt-, Vereins- und Verbandsrecht dafür, dass Tierärzte, Zuchtvereine und Tiertrainer ordnungsgemäß mit dem Tier umgehen.
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Das müssen Hundehalter beachten
Als Teilbereich des Tierrechts beantwortet das Hunderecht alle Rechtsfragen rund um den Hund. So müssen Sie den Hund bei Neuanschaffung oder Umzug umgehend bei der Gemeindeverwaltung anmelden und Hundesteuer zahlen. Vermieter können die Wohnungshaltung verweigern.
Halter von sogenannten Listenhunden (z. B. Kampfhunde) müssen zudem die besonderen Haltungsvorschriften der einzelnen Bundesländer beachten: Sie müssen den Hund einstufen lassen, einen Sachkundenachweis erbringen und eine Hundehaltererlaubnis erwerben. Stuft die Ordnungsbehörde Ihren Hund als übermäßig gefährlich ein, können außerdem ein Wesenstest, Maulkorbzwang und Leinenpflicht folgen.
Was regelt das Pferderecht?
Auch für Pferde sieht das Tierrecht gesonderte Rechte und Pflichten vor. Wer sich für einen Pferdekauf entscheidet, muss darauf achten, einen rechtssicheren Pferdekaufvertrag abzuschließen. Eignet sich das gekaufte Pferd nicht für den vorgesehenen Zweck (z. B. als Rennpferd), greifen ggf. kaufrechtliche Gewährleistungsrechte und Nacherfüllungspflichten.
Soll das Pferd in einem fremden Stall untergestellt oder eine Reitbeteiligung vereinbart werden, sind Mietverträge und Reitbeteiligungsverträge zu schließen – nur so sind beide Seiten rechtlich abgesichert. Ein Anwalt kann den Vertragsschluss rechtlich absichern und sicherstellen, dass die Verträge alle Formvorschriften erfüllen und niemanden benachteiligen.
Zuchtvorgaben und mögliche Sanktionen
Wenn Tierzüchter Tiere vermehren und durch gezielte Paarung genetisch verändern wollen, greifen Tierschutzgesetz und Tierzuchtgesetze. Darin wird nicht nur die Durchführung von Zuchprogrammen reglementiert, sondern auch der Handel mit Zuchttieren und genetischem Material. Strenge Kontrollen durch die zuständigen Aufsichtsbehörden sollen dafür sorgen, dass die genetische Vielfalt erhalten bleibt, sich keine Krankheiten verbreiten und die Haltung der Zuchttiere mit tierschutzrechtlichen Vorgaben übereinstimmen.
Werden Verstöße gegen gesetzliche Zuchtvorgaben festgestellt, drohen im Rahmen der Züchterhaftung hohe Geldbußen und eine vollständige Untersagung der Zucht. Um das im Vorfeld zu verhindern, ist eine sorgfältige Zuchtplanung nötig. Ein Anwalt für Tierrecht aus unserem Netzwerk kennt die gesetzlichen Vorgaben und kann bei der Planung sowie im Dialog mit der Aufsichtsbehörde unterstützen. Eine anwaltliche Beratung zu rechtlichen Voraussetzungen und Anforderungen im Tierrecht kann sinnvoll sein, um hohe Strafen und Zuchtverbote zu vermeiden.
Wer haftet im Schadensfall?
Verletzt das Tier andere Lebewesen oder beschädigt Gegenstände, muss das Tierrecht Haftungsfragen klären. Hat z. B. Ihr Hund einen anderen gebissen, können Schadensersatzansprüche aufseiten des anderen Hundehalters entstehen. Sie müssen für die Tierarztrechnung und Medikamente aufkommen. Schadensersatzpflichten können auch entstehen, wenn das Tier einen Unfall verursacht hat – z. B. wenn ein Schaf von der Weide auf die Straße gelaufen und mit einem Auto zusammengestoßen ist.
Hat der Tierarzt nachweislich und fahrlässig Pflichten verletzt (z. B. ein Tier falsch behandelt und seinen Gesundheitszustand dadurch verschlimmert), muss er dem Tierhalter Schadensersatz für daraus entstandene Folgekosten leisten. Ist das Tier durch eine grobe Verfehlung des Tierarztes verstorben, kann der Tierhalter unter strengen Voraussetzungen Schmerzensgeld verlangen. Bei der gerichtlichen Durchsetzung kann Ihnen ein Anwalt für Tierrecht mit juristisch fundierten Argumenten zur Seite stehen.
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