Anwalt Vermieterrecht: Was muss ich wissen?
Das Mietrecht dient dem Mieterschutz. Doch auch der Vermieter hat Rechte, wenn er sein Eigentum einem Mieter überlässt: Pünktliche Zahlung der Miete, Eigenbedarfskündigung, Mieterhöhung nach Modernisierung und weitere.
Diese Rechte beim Mieter durchzusetzen, ist nicht immer einfach: Mietrechtsstreitigkeiten sind laut Mieterverein die häufigste Art der Zivilprozesse und machen rund 16,8 % aller Verfahren aus. Ein Anwalt für Vermieterrecht steht Vermietern außergerichtlich und vor Gericht zur Seite und setzt sich für ihre Interessen ein.
Vermieterrecht | Mietrecht | Wohnungseigentumsrecht
Beim Abschluss eines Mietvertrages treffen 2 Parteien mit unterschiedlichen Rechten und Pflichten aufeinander. Vermieterrecht und Mietrecht stärken gegensätzliche Rechtspositionen, wie folgendes Beispiel zeigt: Das Mietrecht legt Kündigungsfristen fest, die auch der Vermieter beachten muss; das Vermieterrecht erlaubt die fristlose Kündigung bei Nichtzahlung des Mieters und die Eigenbedarfskündigung.
Welche Pflichten das Wohnungseigentum für Vermieter bedeutet, regelt das Wohnungseigentumsrecht: Bestimmung eines Verwalters, Eigentümerversammlung, Umsetzung der Beschlüsse, Instandhaltung und Abrechnung.
Kann ich gegen zahlungsunwillige Mieter vorgehen?
Vermieter haben das Recht auf pünktliche, regelmäßige Mietzahlung. Erfüllen Mieter ihre Zahlungsverpflichtungen nicht, dürfen Sie mit Abmahnung und ordentlicher Kündigung reagieren oder sogar eine fristlose Kündigung aussprechen. Letzteres ist berechtigt, wenn Mieter 2 Monatsmieten in Verzug sind.
Zahlen Mieter trotz Mahnungen nicht, können Vermieter Zahlungsklage einreichen. Um den Zahlungsanspruch schnell durchzusetzen und einen Widerspruch des Mieters abzuwehren, kann anwaltliche Unterstützung sinnvoll sein. Ein Anwalt ist in der Lage, eine rechtlich fundierte Klageschrift zu erstellen und berechtigte Zahlungsansprüche nachzuweisen.
Vermieten Sie Gewerberaum, ist ab einem Streitwert (Höhe der ausstehenden Miete) über 5.000 Euro das Landgericht zuständig. Vor dem Landgericht besteht Anwaltszwang – Sie müssen sich vor Gericht durch einen Anwalt vertreten lassen. Vermieten Sie Wohnraum, ist immer das Amtsgericht zuständig – unabhängig vom Streitwert.
Die Anwaltskosten zur Durchsetzung der Mietzahlung und Räumung können Vermieter nach erfolgreichem Verfahren vom Mieter zurückfordern.
Besonderheiten der Eigenbedarfskündigung
Vermieter haben das Recht, Mietern zu kündigen, wenn sie oder nahe Verwandte Eigenbedarf haben. Die Eigenbedarfskündigung ist jedoch an strenge gesetzliche Vorgaben gebunden: Veränderte Lebensumstände und der Verwandtschaftsgrad zur Bedarfsperson sind ausführlich zu begründen und die Kündigung muss verhältnismäßig sein. Es gilt eine Kündigungsfrist von mindestens 3 Monaten. Bei Umwandlung eines Mehrfamilienhauses in mehrere Eigentumswohnungen sind je nach Bundesland unterschiedliche Sperrfristen bis zu 10 Jahren zu beachten.
Mieter können 2 Monate lang Widerspruch gegen die Eigenbedarfskündigung erheben. Dann ist ein Gerichtsverfahren zur Klärung des Eigenbedarfs notwendig. Gleiches gilt, wenn Mieter zu Unrecht nicht fristgerecht aus der Wohnung ausziehen. Der Vermieter hat in diesem Fall das Recht, mit einer Klage die Räumung der Wohnung zu erwirken.
So setzen Sie Ihre Vermieterrechte durch
Mietnomaden, Einmietbetrug, ausstehende Kautionszahlung, Mängel bei der Wohnungsübergabe: Wer sein Eigentum an Dritte vermietet, geht Risiken ein.
Bei Streitigkeiten mit Mietern kann ein Anwalt hilfreich sein. advocado findet für Sie schnell den passenden Anwalt für Vermieterrecht aus einem Netzwerk mit über 550 Partner-Anwälten. Dieser kontaktiert Sie innerhalb von 2 Stunden
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Der Partner-Anwalt übernimmt Mahnschreiben, außergerichtliche Verhandlungen mit dem Mieter und – wenn nötig – die Vertretung im Klageverfahren zur Durchsetzung Ihrer Vermieterrechte.