Wurde Ihr PayPal-Konto gesperrt, ist schnelles Handeln wichtig. Je nach Sperrgrund helfen Beschwerde, Verifizierung oder rechtliche Schritte. Wie Sie die Sperrung aufheben und Ihr Händler- bzw. Kunden-Konto reaktivieren können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Eine E-Mail mit dem Betreff „Die Schließung Ihres PayPal-Kontos wird eingeleitet“ – und schon geht nichts mehr. Eine Begründung für die Sperrung des PayPal Kontos liefert PayPal in der Regel nicht. Oft ist lediglich von „ungewöhnlichen Aktivitäten“ die Rede.
Wir zeigen Ihnen mögliche Gründe für die Sperrung:
Auch bei bloßem Verdacht kann PayPal das Konto vorsorglich einfrieren – auch ohne einen Grund zu nennen. PayPal behält sich das Recht vor, sich bis zu 180 Tage Zeit zu nehmen, um über eine mögliche Entsperrung oder endgültige Schließung zu entscheiden. Und diese Frist wird häufig voll ausgeschöpft.
PayPal räumt sich mit seinen Nutzungsbedingungen zwar das Recht ein, Konten einzufrieren. In der Praxis kann dieses Vorgehen aber durchaus rechtlich problematisch sein. Eine Sperre bzw. ein „Einfrieren“ muss im Einzelfall auch immer begründet und verhältnismäßig sein.
Viele Nutzer sind überrascht, wie schnell und ohne nähere Erklärung ein PayPal-Konto gesperrt werden kann. Aber die rechtliche Grundlage dafür findet man in den Nutzungsbedingungen von PayPal – also in dem Vertrag, den jeder Nutzer bei der Kontoeröffnung akzeptiert.
In den Bedingungen heißt es sinngemäß:
„Wenn wir glauben, dass Sie in derartige Aktivitäten verwickelt sind, können wir eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz von PayPal, seinen Kunden und anderen jederzeit und nach eigenem Ermessen ergreifen.“
Zu diesen Maßnahmen gehören laut PayPal unter anderem:
Auffällig ist dabei: Es reicht bereits der Verdacht. Die Formulierung „Wenn wir glauben“ zeigt deutlich, dass PayPal sich das Recht vorbehält, auch bei ungeklärten oder nicht bewiesenen Vorgängen einzugreifen – etwa bei ungewöhnlichen Transaktionen, Beschwerden oder einem Verstoß gegen interne Richtlinien.
Achtung: Die Grundlage zur Kontosperrung ist in den AGB von PayPal festgeschrieben. Die Umsetzung muss aber nach den gesetzlichen Vorgaben des DSA, BGB und der Rechtsprechung zur außerordentlichen fristlosen Kündigung erfolgen.
Deshalb ist es erforderlich, dass vor einer permanenten Kontosperrung eine Abhilfemöglichkeit durch Stellungnahme nach hinreichender Begründung eingeräumt wird.
Auch wenn PayPal sich umfangreiche Rechte einräumt, heißt das nicht, dass eine Sperrung immer rechtmäßig ist. Die Maßnahmen müssen verhältnismäßig sein und dürfen nicht auf reiner Willkür beruhen. Besonders dann, wenn keine konkrete Begründung gegeben wird oder die Sperrung über Monate andauert, kann es sinnvoll sein, die Rechtmäßigkeit anwaltlich prüfen zu lassen.
advocado Partner-Anwalt Prof. Christian Solmecke erläutert Ihnen in einer kostenlosen Ersteinschätzung das mögliche Vorgehen und Ihre Erfolgsaussichten.
Einen festen Ablauf oder offiziellen Entsperrungsprozess gibt es bei PayPal leider nicht. Trotzdem können Sie Folgendes tun:
Leider sind die Möglichkeiten zur Entsperrung des PayPal Kontos für Betroffene begrenzt. Selbst wenn Sie mehrfach Kontakt aufnehmen oder Unterlagen einreichen, führt das oft nicht zur Entsperrung. Anfragen werden womöglich nicht beantwortet.
PayPal nutzt seine vertraglich zugesicherte Entscheidungsfreiheit oft ohne weitere Begründung aus. Da hilft meist nur noch anwaltliche Unterstützung, um Druck aufzubauen und eine Entsperrung oder Freigabe des Guthabens zu erreichen.
Wenn Ihre eigenen Bemühungen erfolglos bleiben, kann ein Anwalt helfen, das PayPal Konto zu entsperren.
Ein Anwalt für Internetrecht kann z. B. Folgendes tun:
PayPal-Kontosperrungen ziehen sich oft über Wochen – und ohne rechtlichen Beistand kann sich die Situation unnötig verschärfen. Ein Anwalt kann den Druck erhöhen, Ihre Position stärken und bestenfalls für eine zügige Lösung sorgen.
advocado Partner-Anwalt Prof. Christian Solmecke erläutert Ihnen in einer kostenlosen Ersteinschätzung das mögliche Vorgehen und Ihre Erfolgsaussichten.
PayPal kann bis zu 180 Tage über eine endgültige Entscheidung zur Sperre benötigen. In dieser Zeit bleibt Ihr Guthaben eingefroren. Leider nutzt PayPal diese Frist sehr oft vollständig aus.
Ob Ihre Rechtsschutzversicherung die Kosten übernimmt, hängt von ihrer Versicherungspolice ab. In der Regel sind vertragsrechtliche Streitigkeiten mit Zahlungsdienstleistern abgedeckt. Es empfiehlt sich aber, vorab eine Deckungsanfrage durch Ihren Anwalt stellen zu lassen.
Eine allgemeingültige Antwort gibt es leider nicht. PayPal nimmt sich laut Nutzungsbedingungen bis zu 180 Tage Zeit, um über eine Entsperrung oder endgültige Sperre zu entscheiden. In Einzelfällen geschieht die Freigabe innerhalb weniger Wochen, häufig dauert es jedoch länger – vor allem, wenn hohe Beträge oder rechtliche Prüfungen im Raum stehen.