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Dieselskandal bei Audi: So ist eine Entschädigung möglich

Am 25.11.2021 hat der BGH bestätigt: Auch Audi ist Teil des Dieselskandals. Für die Manipulation von Diesel-Abgaswerten steht Autofahrern Schadensersatz zu. Seit dem EuGH-Urteil im März 2023 ist es für Betroffene noch einfacher, eine Entschädigung für den Abgasskandal zu bekommen.

Julia Pillokat
Beitrag von Julia Pillokat
Redakteurin für Rechtsthemen
Aktualisiert am
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Dieselskandal bei Audi: So ist eine Entschädigung möglich
Das Wichtigste in Kürze:
  • Audi hat in verschiedenen Diesel-Modellen die Motoren manipuliert, um bessere Emissionswerte zu erzielen.
  • Betroffene können ihr Audi-Dieselfahrzeug zurückgeben und dafür den Kaufpreis und eine Entschädigung zurückerhalten.
  • Auch 2023 können sie noch Schadensersatz vom Konzern einfordern.
  • Mit dem EuGH-Urteil sind die Erfolgschancen einer Klage gestiegen.
Infografik: Die wichtigsten Entwicklungen im VW-Dieselskandal auf einen Blick

1. Ist mein Audi vom Dieselskandal betroffen?

Nach Bekanntwerden des VW-Dieselskandals wurde recht schnell klar: Auch andere Autobauer sind von den illegalen Manipulationen betroffen, bei denen gezielt die Emissionswerte von Fahrzeugen geschönt wurden. Dazu zählt auch der Autokonzern Audi, der bei einer Vielzahl von unterschiedlichen Modellen und Fahrzeugreihen unzulässige Motorsteuerungen verbaut hat. 

In der Tabelle sehen Sie, ob Ihr Fahrzeug vom Audi-Abgasskandal betroffen ist. Ist dies der Fall, haben Sie die Chance auf eine Entschädigung.

Folgende Modelle sind u. a. betroffen:

Modell-Reihe

Betroffene Modelle

Audi A1/A3 

  • A1 1.6 TDI
  • A1 2.0 TDI
  • A3 1.6 TDI
  • A3 2.0 TDI

Audi A4/A5 

  • A4 2.0 TDI 
  • A4 3.0 TDI 
  • A5 3.0 TDI 

Audi A6/A7/A8 

  • A6 2.0 TDI 
  • A6 3.0 TDI 
  • A7 V6 
  • A7 3.0 TDI 
  • A8 V6 
  • A8 V8 
  • A8 3.0 TDI 
  • A8 4.2 TDI 

Audi Q2/Q3 

Q2 1.6 TDI 

Q2 2.0 TDI 

Q3 2.0 TDI 

Audi Q5/Q7 

  • Q5 2.0 TDI 
  • Q5 3.0 TDI 
  • Q7 3.0 TDI 
  • Q7 V8 
  • Q7 4,2 TDI 

Audi SQ5/ Audi TT 

  • SQ5 3.0 TDI 
  • TT 2.0 TDI 

 

2. Vom Audi-Dieselskandal betroffen: Was kann ich tun?

Sie Sie vom Abgasskandal betroffen, können Sie Folgendes tun: 

  1. Anspruch auf Schadensersatz prüfen lassen 
  2. Klage einreichen 
  3. Ihren Diesel zurückgeben und dafür den Kaufpreis minus Wertverlust zurückerhalten oder 
  4. Auto behalten und Einmalzahlung bekommen
  5. Software-Update oder Nachlieferung eines nicht manipulierten Dieselmodells fordern
  6. Bei Leasing oder Kredit-Finanzierung: Widerrufsjoker nutzen & den Kredit widerrufen

Gibt es im Audi-Abgasskandal eine Verjährung?

Ja. Der Anspruch auf Schadensersatz im Audi-Abgasskandal verjährt laut § 195 BGB innerhalb von 3 Jahren. Diese Frist beginnt zum Ende des Jahres, in dem Diesel-Fahrer von der Manipulation ihres Autos erfahren haben.

Die Verjährung im Dieselskandal kann auch 10 Jahre dauern: Wenn Sie in der Zeit von Januar 2012 bis September 2015 einen manipulierten Neuwagen gekauft haben, haben Sie länger Zeit, Schadensersatz für den Dieselskandal zu fordern.

3. Audi-Dieselskandal: Wie viel Entschädigung steht mir zu?

Die Entschädigung für den Dieselskandal ist in jedem Fall unterschiedlich. Der Schadensersatz hängt ab von:

  • Kaufpreis
  • Gefahrene Kilometer
  • Gesamtlaufleistung des Autos

Je höher der Tachostand im Verhältnis zur maximalen Laufleistung, desto höher ist die sogenannte Nutzungsentschädigung. Damit ist der Wertverlust durch die Nutzung des Autos gemeint.  

Schadensersatz im Dieselskandal = Kaufpreis - Nutzungsentschädigung 

Beispiel: 

  • Kaufpreis: 50.000 Euro
  • Nutzungsentschädigung: 20.000 Euro
  • Entschädigungshöhe: 30.000 Euro

4. Entschädigung im Audi-Dieselskandal erhalten: So geht's!

Alleine gegen Audi vorzugehen, kann schwierig und zu Ihrem finanziellen Nachteil sein. Ein Anwalt mit Schwerpunkt Dieselskandal kann Sie von Anfang an unterstützen.

So kann ein Anwalt helfen:

Auch wenn Audi Sie auffordert, ein Software-Update für Ihren Wagen durchzuführen, kann es helfen, dieses Angebot von einem Anwalt prüfen zu lassen. Ein Software-Update kann zum schnelleren Verschleiß des Motors führen.

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5. FAQ zum Thema Audi Dieselskandal

Betroffen sind Audi A1, A3 bis A8, Q2, Q3, Q5 und Q7 sowie Audi SQ5 und Audi TT. Ob Ihr Fahrzeug ein Schummel-Diesel ist, zeigt Ihnen unsere Übersicht der Modelle. 

Ja, Audi muss Schadensersatz für die Diesel-Manipulation zahlen. Das steht schon seit dem BGH-Urteil vom Mai 2020 fest. Der EuGH hat das mit einem Urteil im März 2023 noch mal bestätigt. 

Ja, für die Motoren EA189 und EA897 gibt es Rückrufaktionen von Audi für notwendige Software-Updates. Etwa 150.000 Fahrzeuge sind betroffen. 

Betroffene Diesel-Fahrer können ihre manipulierten Autos zurückgeben und von Audi den Kaufpreis des Wagens zurückverlangen. Zusätzlich können Sie für den Betrug Schadensersatz von Audi fordern. Dafür müssen Sie oder ein Anwalt Klage einreichen.  

Die Kosten einer Diesel-Klage sind in jedem Fall unterschiedlich – weil es in jedem Gerichtsverfahren um eine individuelle Summe Schadensersatz geht. 

Das Gute: Die Erfolgschancen sind mit dem EuGH-Urteil vom März 2023 gestiegen. Bei Erfolg vor Gericht kostet Sie die Klage gar nichts.  

Eine Rechtsschutzversicherung verringert Ihr finanzielle Risiko zusätzlich: Sie zahlen nur Ihre Selbstbeteiligung, egal, wie das Verfahren ausgeht. 

Die Chancen auf Erfolg gegen Audi sind 2023 noch mal gestiegen. Grund dafür ist das EuGH-Urteil vom 21.03.2023, mit dem Verbraucherrechte erneut gestärkt wurden. Jetzt reicht schon die fahrlässige Abgas-Manipulation, um von Audi Schadensersatz zu verlangen. Vorsätzlicher Betrug ist keine Klage-Voraussetzung mehr. 

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Julia Pillokat
Julia Pillokat
Redakteurin für Rechtsthemen
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Komplexe Rechtsthemen für Rechtsuchende verständlich aufzubereiten, braucht sprachliches Feingefühl. Als Teil der juristischen Redaktion von advocado gelingt es Julia Pillokat dank Germanistikstudium und ihrer Arbeit als Lektorin, für jedes Anliegen klare Lösungen zu formulieren, die dem Leser weiterhelfen.

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