Anwalt nach Alkohol am Steuer: Was muss ich wissen?
Alkohol am Steuer kann eine Straftat sein – nicht nur eine Ordnungswidrigkeit (§ 316 StGB). Wie hoch die Strafen sind, hängt vom Promillewert und der Fahrtüchtigkeit im Einzelfall ab.
Je mehr Alkohol im Blut, desto höher die Strafe – und desto sinnvoll kann die Unterstützung eines Anwalts nach Alkohol am Steuer sein. Vor allem wenn ein Strafverfahren eingeleitet wird, kann ein Anwalt durch Akteneinsicht einschätzen, ob und wie man eine Strafe noch mindern kann.
Wann ist Alkohol am Steuer eine Straftat?
Alkohol am Steuer kann eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat sein. Das Verkehrsrecht unterscheidet relative und absolute Fahruntüchtigkeit, wenn es darum geht, wie eine Alkoholfahrt bestraft wird. Entscheidend sind 2 Faktoren:
- Wie viel Promille hat der Fahrer?
- Liegt eine Gefährdung des Straßenverkehrs vor?
0 Promille: Während der Probezeit und generell bis zum Ende des 21. Lebensjahres wird Alkohol am Steuer sofort bestraft.
0,3 Promille: Grenzwert für relative Fahruntüchtigkeit. Die Alkoholfahrt kann hier noch als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Aber bei Ausfallerscheinungen wie z. B. Schlangenlinien fahren oder Verstoß gegen die Verkehrsordnung kann Alkohol am Steuer eine Straftat sein.
0,5 Promille: Ab diesem Wert ist die Alkoholfahrt eine Ordnungswidrigkeit – sie wird auf jeden Fall geahndet.
1,1 Promille: absolute Fahruntüchtigkeit – Alkohol am Steuer ist auf jeden Fall eine Straftat.
Folgen hat die Alkoholfahrt also ab 0,3 Promille. Bei Werten von 0,3 bis 1,09 Promille entscheidet die Fahrtüchtigkeit im Einzelfall, ob eine Ordnungswidrigkeit mit geringerer Strafe oder eine Straftat vorliegt.
Beispiel 1:
- Promillewert 0,5 bis 1,09
- Kein auffälliges Fahrverhalten
- Kein sonstiger Verstoß gegen die Verkehrsregeln
= Ordnungsgeld möglich
Beispiel 2:
- Promillewert ab 0,3
- Auffälliges Fahrverhalten
- Geschwindigkeitsüberschreitung
- Unfall verursacht
= Straftat wegen Verkehrsgefährdung
Welche Strafe droht nach einer Alkoholfahrt?
Alkohol am Steuer kann eine Geldstrafe und auch eine Freiheitsstrafe bis zu 1 Jahr bedeuten – und den Entzug der Fahrerlaubnis gemäß § 69 Absatz 1 StGB.
Alkoholfahrt während der Probezeit bzw. vor Vollendung des 21. Lebensjahres:
- Probezeitverlängerung um 2 Jahre
- Nachschulung
- 250 Euro Bußgeld
- 2 Punkte in Flensburg
Ordnungswidrigkeit mit 0,5 bis 1,09 Promille Alkohol im Blut:
- Fahrverbot, bis der Fahrer wieder nüchtern ist
- Mindestens 500 Euro Bußgeld
- Mindestens 1 Monat Fahrverbot
- Mindestens 2 Punkte in Flensburg
- MPU, wenn Zweifel an Ihrer Fahrtüchtigkeit bestehen.
Straftat ab 1,1 Promille Alkohol am Steuer:
- Entzug der Fahrerlaubnis für mindestens 6 bis maximal 5 Jahre bedeutet
- 7 Punkte in Flensburg
- Wiederholter Alkoholkonsum am Steuer: MPU, hohe Geldstrafe und womöglich eine Freiheitsstrafe bis zu 1 Jahr
Wie kann ein Anwalt nach Alkohol am Steuer helfen?
Wer nach Alkoholkonsum am Steuer erwischt wurde, wird bestraft. Je mehr Promille, desto höher und umfangreicher die Strafen. Ein Anwalt kann Autofahrer nach einer Alkoholfahrt über die möglichen Konsequenzen im individuellen Fall aufklären und Handlungsoptionen erläutern.
Das kann ein Anwalt für Verkehrsrecht für Sie tun:
- Bußgeldbescheid prüfen
- Einspruch einlegen
- Akteneinsicht beantragen
- Verteidigungsstrategie entwickeln
- Härtefallantrag bei drohendem Führerscheinentzug
- Kommunikation mit den Ermittlungsbehörden
- Vertretung vor Gericht
- Nach Verkehrsunfall: Auseinandersetzung mit der gegnerischen Versicherung
Autofahrer können im Strafverfahren wegen Alkohol am Steuer ihr Schweigerecht nutzen und einen Anwalt kontaktieren. Der Anwalt kann dann eine wirkungsvolle Verteidigungsstrategie entwickeln, um möglichst einen Freispruch oder eine geringe Strafe zu erreichen.
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