Menschen mit Behinderungen werden durch das Gesetz besonders geschützt: Zahlreiche Regelungen des Arbeitsrechts und Sozialversicherungsrechts sollen Behinderten eine gleichberechtigte Teilnahme am Sozialleben und auf dem Arbeitsmarkt ermöglichen.
Versorgungsamt stellt Grad der Behinderung fest
Wenn körperliche und geistige Fähigkeiten für mehr als 6 Monate erheblich von denen Gleichaltriger abweichen, gilt eine Person als behindert. Um einen Behindertenausweis zu erhalten, müssen behinderte Menschen einen Antrag auf Anerkennung der Behinderung beim Versorgungsamt stellen. Ab einem Grad der Behinderung von 50 (GdB 50) spricht man von einer Schwerbehinderung.
Erkennt das Versorgungsamt einen zu geringen Grad der Behinderung an, kann juristische Unterstützung sinnvoll sein: Ein Rechtsanwalt für Behindertenrecht kann eine ausführliche Widerspruchsbegründung
Pflegeversicherung zahlt Pflegegeld
Juristische Unterstützung ist auch dann sinnvoll, wenn die Pflegeversicherung notwendige Pflegeleistungen oder Pflegegeld verweigert, sodass der Behinderte oder dessen Angehörige den Lebensunterhalt nicht bestreiten können.
Ein Rechtsanwalt für Behindertenrecht kann prüfen, ob ein staatlich gesicherter Leistungsanspruch gegenüber der Pflegeversicherung besteht und diesen im Widerspruchsverfahren durchsetzen.
Integrationsamt wahrt arbeitsrechtliche Vorschriften
Wenn behinderte Personen ein Arbeitsverhältnis aufnehmen, profitieren sie von zahlreichen Vorteilen und Rechten wie etwa:
- finanzielle Unterstützung zum behindertengerechten Arbeitsplatzumbau
- Anspruch auf 1 Woche zusätzlichen Urlaub
- Schwerbehindertenvertretung ab 5 schwerbehinderten Mitarbeitern
- Behindertenquote: ab 20 Mitarbeitern sind 5 % der Arbeitsplätze an Behinderte zu vergeben
Insbesondere im Falle einer Kündigung sind behinderte Arbeitnehmer besonders vor Entlassungen geschützt: Möchte ein Arbeitgeber einem Schwerbehinderten kündigen, muss er Stellungnahmen von Schwerbehindertenvertretung und Betriebsrat einholen. Auch das Integrationsamt muss einer Kündigung zustimmen, ansonsten ist die Kündigung ausnahmslos unzulässig.
Wenn Arbeitgeber die Bestimmungen des allgemeinen und besonderen Kündigungsschutzes nicht wahren, kann es sinnvoll sein, das Integrationsamt zu informieren und einen Rechtsanwalt für Behindertenrecht zu beauftragen. Er kann die Rechtmäßigkeit des Kündigungsschreibens prüfen und zeitnah eine angemessene Abfindung oder die Wiedereinstellung im Unternehmen durchsetzen.
Sozialversicherung finanziert frühzeitigen Renteneintritt
Der Gesetzgeber sieht unterstützende Maßnahmen durch die Sozialversicherung für Behinderte vor. So besteht die Möglichkeit, vor dem regulären Renteneintritt in Rente zu gehen. Dafür ist ein Antrag bei der Rentenversicherung zu stellen, die anschließend einen Rentenbescheid erlässt.
Nicht jeder Rentenbescheid ist formal oder inhaltlich korrekt. Ein Anwalt für Behindertenrecht kann die Fehler im Bescheid nachweisen und die Rentenversicherung mit seiner fundierten Begründung zur Zahlung einer angemessenen Rente verpflichten, die den Einkommensverlust kompensiert.
advocado findet für Sie den passenden Anwalt aus einem Netzwerk mit über 500 Partner-Anwälten. Dieser kontaktiert Sie innerhalb von 2 Stunden* für eine kostenlose Ersteinschätzung zu Ihren Handlungsoptionen und Erfolgsaussichten.
Relevantes Ratgeber-Wissen